Welcher der Lernansätze verfolgt werden sollte, steht natürlich jedem frei. Meistens beginnt man eh in der Reihenfolge wie sie hier beschrieben wurden:
1) Die meisten welche es ohne Lehrer lernen (und das sind sehr viele), probieren zunächst ein wenig herum, spielen vieles nach und bekommen die ersten Erfolgserlebnisse. Einige Müßiggänger mit einem Sack voll Groove und Feeling, bleiben auch sehr lange dabei. Doch öfters stößt man mal an Grenzen, oder will doch mehr im Detail wissen, wie die Musik eigentlich funktioniert. Dann wird jedes Mal entschieden, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt (Spaßfaktor), oder genügend Zeit dafür ist, oder das was schon beherrscht wird, doch schon gut genug ist.
2) Dann geht es an die ersten Bücher, meist bezogen auf eine Musikrichtung, mit den ersten schematischen Übungsplänen, etwas Theorie und Skalen. Oder der Gang zu einem Lehrer, welcher im wesentlichen schneller und detaillierter dazu beiträgt, ähnliche Materie zu lernen (wenn man nicht Pech hat).
3) Beim Lehrer kann es allerdings schon passieren, dass dieser gleich "ordentlich" Musik lehrt, wobei viele dann die Lust verlieren, da es zu müheselig ist, oder aber man beißt sich durch, oder findet sogar gefallen daran. Passiert dies nicht, so wird man eines Tages vielleicht trotzdem noch mal anfangen, die Musik richtig zu erlernen.
Lernwege Fazit
Empfehlung
Ich persönlich empfehle gleich auf Nummer 2 zu setzen. Jeder der musizieren will, sollte auch ein wenig Zeit und Mühe investieren, anstatt rumeiern und auf dicke Hose machen. Arbeitet man zielstrebig auf die Nutzung der Skalen hin, werden zügig Erfolge erzielt, und zusammen mit ein wenig Theorie, wird auch sehr schnell Einblick in die Vielfalt und Ansätze zur Realisierung gewährt (jeder oder mehrerer Musikrichtungen). Und vor allem läßt sich dies als Autodidakt noch bewerkstelligen.
Mein eigener Leidensweg
Ich selbst habe auch mit Lernweg 1 angefangen, und leider erst sehr spät mit Lernweg 2 weiter gemacht. Nachdem ich dann gemerkt hatte, wie einfach das eigentlich war, diese Grundtheorie zu lernen, habe ich mich sehr geärgert. Da ich mich beim üben meistens auf die Theorie besinne, habe ich auch angefangen Lernweg 3 anzukratzen. Zum Beispiel stell ich hin und wieder fest, warum ein Akkord so und nicht anders benannt wurde (aus dem Sinn des Stückes heraus). Denn ein und der selbe Akkord kann mehrere Bezeichnungen haben.
© 1998 Mike Jastrow
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